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Howto: Mit Wohnmobil und Baby im skandinavischen Winter

Ein vier Monate altes Baby an Bord, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und ein Ziel: das Nordkap. Da braucht man tatsächlich einiges mit. Weil wir auf unserer Reise zum nördlichsten Punkt Europas derzeit einen Ruhetag in Jokkmokk einlegen - vor allem um morgen den Wintermarkt zu besuchen - wollen wir euch heute ein bisschen durch unseren Camper führen. 😊


Unser Wohnmobil


Wir sind mit einem Tourne 6.0 unterwegs, ein Kastenwagen auf Basis eines Peugeot Boxers. Grundsätzlich hat der bereits viele Vorteile fürs Wintercampen: Dieselheizung, elektrische Fußbodenheizung (wenn man am Landstrom hängt), einen isolierten und beheizten Abwassertank und eine gute Wärmedämmung, die dafür sorgt, dass es auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt drinnen angenehm warm ist. Trotzdem haben wir für die eisigen Temperaturen in Skandinavien noch ein paar extra Vorkehrungen getroffen...


Unser Wohnmobil: Ein Tourne 6.0

Die Wasserversorgung im Winter


Das absolute Worst-Case-Szenario des Wintercampens sind eingefrorene Leitungen. Damit das nicht passiert, lassen wir erstens immer die Heizung laufen und haben zweitens von einem unserer Heizungsauslässe einen Schlauch zu den Wassertanks gelegt. Die warme Luft kommt damit genau dort raus, wo wir sie haben wollen. Weil das Ventil des Grauwassers gerne einfriert und dann die Gefahr besteht, dass man das Grauwasser gar nicht mehr entleeren kann, setzen wir außerdem auf ein "Waste Water Taxi" dank dem wir den Tank gleich offen lassen können. Für die Frischwasserversorgung haben wir neben einem Schlauch auch faltbare Wasserkanister an Bord.


Die Frage, ob wir im Winter genug Plätze zum Frischwasser nachfüllen finden, hat uns vor unserer Reise am meisten beschäftigt. Wie sich heraus gestellt hat zu Unrecht. Viele Campingplätze in Skandinavien sind auch im Winter offen und verfügen entweder über frostsichere Wasseranschlüsse oder Schläuche in beheizten Gebäuden.


Arbeits-, Ess- und Babyschlafplatz

Die besten Investition: Gute Batterie und Power Station


Worst-Case-Szenario Nr. 2 wäre dann wohl eine leere Batterie. Wenn man jede Nacht auf einem Campingplatz verbringen möchte, wird das wohl kaum passieren, aber Camping in Skandinavien ist nicht zuletzt ja auch deshalb reizvoll, weil hier Wildcampen offiziell erlaubt ist. Die beste Investition war deshalb das Upgrade von einer "normalen" auf eine Lithium-Batterie, die eine deutlich stabilere Leistung und eine Ladeintelligenz hat, die via Bluetooth gesteuert werden kann.


Was wir immer an Bord haben ist außerdem ein Jackery als portable Power-Station - in unserem Fall ein Jackery Explorer 1000. Der ist zwar recht groß und schwer, hat aber richtig Power. Wann immer wir Landstrom haben laden wir den auf und kommen dann locker drei Tage durch, sogar mit Laptops. Für den Fall, dass die Batterie (und damit auch die Heizung) doch einmal versagen sollte haben wir außerdem immer einen strombetriebenen Heizstrahler mit.


Unser Wohnmobil ist übrigens auch mit einer Solaranlage ausgestattet. Im Sommer ist das ein Traum, an den kurzen Tagen im skandinavischen Winter eher nur ein "nice to have".


Zahlt sich richtig aus: Ein Heckträger

Maximaler Stauraum mit Heckträger


Die größte Herausforderung am Reisen mit Baby ist wohl der Stauraum. Kinderwagen, Babyschale fürs Auto und dann noch das ganze Kleinzeug wie Windeln und Co. brauchen ordentlich Platz. Wir haben uns deshalb einen Heckträger bestellt, der wie ein Fahrradanhänger hinten am Auto befestigt wird. Die meisten nutzen den für den Transport von Motorrädern, wir um dort wasserdichte Kisten und den Kinderwagen mit Spanngurten zu befestigen. Dort verstauen wir alles, was wir nicht tagtäglich brauchen, etwa Schneeschuhe, Ersatz-Bettwäsche oder Schneeketten.



Ordnung mit 3D-Drucker, Kabelnetzen und vielen Magneten


Und dann gilt es natürlich noch den Stauraum im Wohnmobil maximal auszunutzen. In den Kästen helfen uns da einerseits Kisten, die wir mit 3D-Drucker passgenau angefertigt haben, und andererseits Kabelnetze, die normalerweise unter Schreibtischen befestigt werden. Die verwenden wir um Kleinzeug wie Windeln, Socken oder Ladegeräte schnell zu finden. Außerhalb der Kästen haben wir an allen erdenklichen Stellen zusätzliche Haken angebracht - für Jacken und Körbe.


Ganz besonders lieben wir unsere Mini-Regale im Badezimmer, die ebenfalls aus dem 3D-Drucker kommen und ganz genau hinter die Türe passen, und unser magnetisches Geschirr dank dem auch während der Fahrt nichts klappert.


Überall online dank Starlink


Und damit wir euch all das während unserer Reise überhaupt erzählen können haben wir außerdem einen Starlink mit. Unser Datenvolumen wäre mittlerweile nämlich erschöpft. 😉 Dank Satelliten-Internet haben wir auch an entlegenen Orten Empfang - und können auch von unterwegs arbeiten.


Unser Überall-Internet

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