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Besondere Campingspots & missglückte Großstadtbesuche

Aktualisiert: 20. Okt.

Das Wetter ist rauer, die Strände felsiger und das Meer lädt kaum noch zum Baden ein - und doch genießen wir es gerade sehr, dass wir nach der wunderschönen aber touristischen Algarve wieder deutlich weiter im Norden sind. Nachdem wir in den letzten Tagen die Westküste der Iberischen Halbinsel abgefahren sind, vorbei an Lissabon, Cascais und dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, sind wir mittlerweile im Norden Spaniens angekommen. Andere Camper haben wir zuletzt immer weniger gesehen, dafür wieder mehr ruhige Plätze. Zwei versuchte Großstadtbesuche haben sich hingegen als Fehler entpuppt.


Ein bisschen Amerika in Portugal


Wir verlassen die Algarve Anfang der Woche genau zum richtigen Zeitpunkt. Als wir vom Praia da Falésia aufbrechen, zieht gerade eine Regen- und Kaltfront herein. Während der gesamten Fahrt nach Lissabon schüttet es wie aus Schaffeln. Erst als wir den Cristo Rei erreichen, lässt der Regen nach - gerade rechtzeitig! Von hier aus hat man nämlich einen großartigen Ausblick auf Lissabon und die Ponte 25 de Abril, die uns mit ihrem roten Anstrich ziemlich an die berühmte Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert.


San Francisco oder Lissabon? Die Ponte 25 de Abril vor der portugiesischen Hauptstadt.

Der anschließende Großstadtbesuch stellt sich für uns leider als Flop heraus. Lissabon ist einfach nicht die richtige Stadt für einen Besuch mit Wohnmobil und Baby (im Kinderwagen). Eine gefühlte Ewigkeit quälen wir uns mit unserem Camper durch die engen Gassen, auf der Suche nach einem Parkplatz, den wir schließlich weit außerhalb des Stadtzentrums bekommen. Die Fahrt mit dem Bus dorthin scheitert am nicht vorhandenen Kleingeld und dem Busfahrer, der sich sowohl weigert einen 50-Euro-Schein als auch Karte zu akzeptieren. Na gut, dann gehen wir halt...


Jetzt ist es der Kinderwagen, mit dem wir im Altstadtviertel Alfama kaum voran kommen. Die Gehsteige in den engen Gässchen sind zu schmal, die Straßen voll von Autos und TukTuks. Als dann auch wieder der Regen einsetzt, geben wir auf, ohne wirklich etwas von Lissabon gesehen zu haben. Entschädigt für den enttäuschenden Ausflug werden wir nur durch ein wirklich gutes vegetarisches Lokal, das wir auf unserem Weg zurück zum Auto noch entdecken.



Nobler und ruhiger: Cascais


Deutlich ruhiger ist es da schon in Cascais, das wir noch am Abend erreichen und wo wir die Nacht auf einem Campingplatz nahe des bekannten Guincho-Strandes verbringen. Leider ist das Wetter mittlerweile zu herbstlich um baden zu gehen. Stattdessen nutzen wir am nächsten Morgen die Küstenstraße für einen kurzen Lauf entlang der Strände und Dünen, bevor wir gemütlich durch die Innenstadt von Cascais schlendern. Um diese Zeit sind wir übrigens bei weitem nicht die Einzigen, die sich hier sportlich betätigen. In Cascais laufen bei unserem Besuch gerade die Vorbereitungen auf den kommenden Ironman und die Stadt scheint voll von Sportlerinnen und Sportlern aus aller Welt.



Der westlichste Punkt Kontinentaleuropas


Von Cascais ist es jetzt nur noch ein Katzensprung zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Nachdem wir über den vor kurzem besuchten südlichsten Punkt in Spanien ein wenig enttäuscht waren, freuen wir uns, wieder einen "richtigen" Aussichtspunkt vorzufinden. Noch dazu kommen wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. Nur über Nacht können wir hier leider nicht bleiben...



Nach Einbruch der Dunkelheit legen wir Nico deshalb schlafen und fahren noch gut zwei Stunden weiter nach Norden. Jetzt sind wir endlich wieder abseits touristischer Hotspots angekommen und finden ein Stück südlich von Nazaré einen kleinen Parkplatz direkt am Meer. Der nächste Morgen beginnt damit genau so, wie wir uns das wünschen: Campertüre auf, barfuß hinaus und direkt an den Strand. Auch wenn die Wellen hier so hoch sind, dass an schwimmen nicht zu denken ist, und das Thermometer gerade einmal 17 Grad zeigt, genießt es Nico im Sand zu spielen und herumzulaufen.



Kein Camper-Glück in Porto


Offenbar haben wir aus unseren Erfahrungen in Lissabon aber nichts gelernt, denn unser Roadtrip geht weiter und heute liegt Porto auf unserem Weg in Richtung Norden. Die ParkApp "Park4Night" verspricht einige Parkplätze in der Stadt und wir lassen uns davon überzeugen, es noch einmal mit einem Stadtbesuch zu versuchen - ein Fehler. Im Endeffekt bin es nur ich, die etwa eine Stunde mit Nico durch das Zentrum schlendert, während Claudio ohne Erfolg versucht, einen freien Parkplatz zu bekommen. Immerhin schaffe ich es von einem der vielen Miradouros einen Blick auf die Stadt zu erhaschen und durch das historische Zentrum zum Duoro und der bekannten Fachwerkbrücke Ponte Luís I zu spazieren, bevor ich ein wenig enttäuscht wieder ins Auto springe.



Als wir 1,5 Stunden später auf unserem nächsten Stellplatz am Meer ankommen, ist die Enttäuschung längst vergessen. Wir sind mittlerweile in der Region der Rías Baixas - vier lange Meeresbuchten, die die Landschaft in Galicien im Nordwesten Spaniens prägen. Auf der Terrasse eines alten Leuchtturms, der heute eine Taverne ist, genießen wir noch einen Sundowner (bei mäßigem Sonnenschein), bevor wir begleitet vom Rauschen und Peitschen des Meeres einschlafen.


Hier waren wir:





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