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Andalusien: Vom weißen Plastikmeer zu den weißen Dörfern

Die Küste entlang, das Meer immer im Blick - so haben wir uns unseren Roadtrip in Südspanien vorgestellt. Neben dem Mittelmeer hatten wir in den vergangenen Tagen allerdings noch ein weiteres Meer immer im Blick: Ein Meer aus Plastikplanen. Nur kurze Zeit nachdem wir unseren traumhaften Campingspot an der Costa Blanca verlassen, entdecken wie am Horizont die ersten Gewächshäuser. Am Anfang sind wir noch fasziniert ob der Dimensionen, nach zwei Tagen dann eher verstört. Obwohl hier kaum Regen fällt, sind rund um Almería mehr als 30.000 Hektar Land von Gewächshäusern bedeckt. Diese Art der Landwirtschaft hat hier solche Ausmaße angenommen, dass man von der Autobahn aus bis zum Horizont oft nur eine weiße Plastikplane neben der anderen sieht. Ein idyllischer Anblick ist das nicht gerade...



Nerja: Panoramablick vom Balcón de Europa


Unser Campingplatz in der Nähe von Almería macht die fehlende Idylle während der Fahrt allerdings schnell wieder wett. Auch wenn wir keinen Platz mehr direkt am Meer bekommen, so stehen wir zumindest in einer kleinen Bucht mit Blick aufs Meer, eingebettet zwischen mächtigen Felswänden. Von hier aus machen wir uns am nächsten Tag zunächst auf den Weg nach Nerja: Der Küstenort in der Nähe von Malaga ist neben seiner großen Tropfsteinhöhle vor allem für den Balcón de Europa bekannt. Diese Aussichtsplattform direkt im Stadtzentrum liegt auf einem Felsvorsprung über dem Meer und bietet einen Panoramablick auf das Mittelmeer und die Sierra de Almijara. Wie man sich vorstellen kann, sind wir hier bei weitem nicht die Einzigen, die diesen Ausblick genießen wollen.


Ausblick vom Balcón de Europa in Nerja

Ein paar Gassen weiter finden wir ein wirklich wunderbares kleines Lokal mit Garten, wo Nico nach Herzenslust herumlaufen kann, bevor wir uns schließlich wieder ins Auto setzen und weiter ins Landesinnere fahren. Wir lassen das Meer für die kommende Nacht hinter uns - und endlich auch auch die Gewächshäuser. Je näher wir nach Ronda, unser nächstes Ziel, kommen, desto grüner wird es rund um uns. Statt Plastikfolien sind es nun Olivenbäume, die die Landschaft soweit das Auge reicht prägen. Die Straße schlängelt sich sanft den Berg hinauf und immer wieder tauchen hinter den Kurven kleine Siedlungen auf - die weißen Dörfer, für die Andalusien und spezielle die Gegend rund um Ronda so bekannt ist.


Ronda: Panoramablick von der Puente Nuevo


Ronda selbst liegt auf 723 Metern Seehöhe. Das alleine würde für eine grandiose Aussicht auf das umliegende Land genügen, doch hier gibt es noch weitaus mehr: Mitten durch die Stadt verläuft eine fast 100 Meter tiefe Schlucht - die Tajo de Ronda, die die Altstadt vom neueren Teil Rondas trennt. Überspannt wieder diese von der "Neuen Brücke", der Puente Nuevo, die, erbaut im 18. Jahrhundert, allerdings weitaus weniger neu ist als sie klingt. 😉



Bevor wir zur Puente Nuevo kommen, führt unser Weg aber erst die lange Einkaufsstraße entlang. Ganz im Norden der Stadt gibt es nämlich eine eigene "Área de Autocaravanas": Einen wirklich ausgezeichneten und relativ günstigen Stellplatz für Wohnmobile mit sämtlichen Serviceeinrichtungen. Von hier sind es etwa 30 Minuten zu Fuß zur Altstadt. Eine Strecke, die wir gleich zweimal zurücklegen, denn von der Puente Nuevo aus kann man sowohl Sonnenunter- als auch Sonnenaufgang beobachten. Beides lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Jetzt geht es wieder zurück zum Meer und zu zwei ganz besonderen Orten: Gibraltar und Tarifa, der südlichste Punkt Europas.


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